25
Jan
2005

Arthritis-Medikament VIOXX unter schwerem Verdacht

derStandard.at | Wissenschaft | Mensch
25. Jänner 2005
02:00 MEZ
"The Lancet"



Arthritis-Medikament Vioxx unter schwerem Verdacht

Studie: Mittel könnte allein in den USA bei 88.000 bis 140.000 Menschen schwere Herz- und Kreislaufleiden ausgelöst haben
Bethesda - Das Arthritismedikament Vioxx könnte nach einer Hochrechnung der US-Gesundheitsbehörde FDA allein in den USA bei 88.000 bis 140.000 Menschen schwere Herz- und Kreislaufleiden ausgelöst haben. Die FDA-Studie stützt sich auf Daten von 1,4 Millionen Kaliforniern, die zwischen 1999 und September 2004 Vioxx oder einen vergleichbaren Cox-2-Hemmer gegen rheumatoide Arthritis und Schmerzen verschrieben bekommen hatten.

Sie erscheint in der Online-Ausgabe des Fachjournals "Lancet" vom Dienstag. Das US-Pharmaunternehmen Merck hatte Vioxx im September freiwillig aus dem Handel gezogen. In einer Langzeitstudie war zuvor eine Verdoppelung von Herzinfarkten und Schlaganfällen nachgewiesen worden.

Ungemütliche Zahlen vorgelegt

Der FDA-Untersuchung nach erhöhte Vioxx die Gefahr eines Herzleidens um 34 Prozent im Vergleich zu anderen anderen Cox-2-Hemmern. Im Vergleich zu Celebrex, einer häufig verschriebenen Alternative, lag das Risiko durch eine Standarddose Vioxx bei dem 1,6-fachen, bei besonders hohen Dosen trugen die Patienten sogar das 3,6-fache Risiko.

Aber auch andere, noch weitaus üblichere Wirkstoffe gegen Entzündungsschmerzen wie Naproxen, sollten nur mit Vorsicht eingenommen werden, warnen die Autoren der Studie. Naproxen birgt nach ihrer Erkenntnis ein um 14 Prozent erhöhtes Risiko, ein Problem mit Herz und Kreislauf zu bekommen. Von den 1,4 Millionen erfassten Kaliforniern, die von 1999 bis 2004 ihre Schmerzen medikamentös bekämpft hatten, griffen knapp eine Million zu Ibuprofen, 435.000 zu Naproxen, 40.000 zu Celebrex und 27.000 zu Vioxx.

Auch Celebrex nur eingeschränkt zu verschreiben

Nach Empfehlungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) soll auch Celebrex nur noch eingeschränkt verschrieben werden. Es sei nicht mehr vertretbar, Patienten mit erhöhtem Risiko für Herzkreislauferkrankungen oder solchen Erkrankungen in der Vorgeschichte mit Celebrex zu behandeln, hatte das Institut im Dezember mit Blick auf eine andere Studie der US-Gesundheitsbehörden berichtet.(APA/dpa)

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